Spiekeroog 2019
Wie sagt Dirk – Traditionen sind etwas Gutes! Und so macht sich auch dieses Jahr zu Pfingsten wieder eine kleine Schar von Seglern auf den langen Weg an die Nordsee.
19 Uhr, wir machen gerade die letzten Strippen fest, als das Handy klingelt. Micha & Laura sind bereits in Neuharlingersiel angekommen. Antje, Anselm und ich machen uns jetzt erst auf den Weg. Dafür ist die Autobahn schön frei und so erreichen wir spät, aber entspannt den Hafen an der Nordseeküste. Die Nacht ist kurz, denn schon bald lockt uns der Sonnenschein wieder aus dem Schlafsack. Der Blick ins morgendliche Watt entschädigt für den Mangel an Schlaf. Danach ein gemütliches Frühstück beim Hafenbäcker, fix die Boote auftakeln und ab geht’s. Rüber auf die Insel. Bei angenehmen 3-4 Bf. schaukeln wir unsere Boote rüber nach Spiekeroog. Die Sonne scheint vom blauen Himmel und wir tauchen ein, in den ganz besonderen Zauber dieser Insel. Entspannung pur - Weite, Ruhe – Seele baumeln lassen.
Samstag – die Insel zeigt ein anderes Gesicht. Um die 40 Knoten Wind werden wohl in der Spitze gemessen. Kein Tag um Segeln zu gehen. Also Boote sichern, Zelte abspannen und dann entscheiden wir uns für einen langen Inselspaziergang. Am Westende schauen wir zu, wie der Wind den Sand über den Strand treibt. Herrliche Bilder für den Kopf!
Am Sonntag dann wieder Bilderbuchwetter für Segler - Wind um 4 Bf. aus Südwest, dazu Sonne satt. Der Kurs wird dadurch zwar quasi zur Einbahnstraße, aber mal ehrlich – wie geil ist das denn? Zwei Wenden, zwei Halsen und schwupps ist man durch! Ich fand es super! Auch wenn die Kenterung 5m vor dem Ziel sich doch irgendwie eine bisschen deplaziert anfühlt. Aber egal – was für ein schöner Segeltag!? Und danach ab zur Sandbank wo die Wettfahrtleitung für die flachgehenden, kleineren Boote dankenswerter Weise ein paar isotonische Getränke platziert hat. Ich sag es mal so – Segeln geht nicht besser! Und weil es so schön ist gönnen wir uns im kleinen Kreise noch eine Extrarunde. Gemeinsam brechen wir auf Richtung Seegat. Im Formationsflug heizen wir Richtung Osten. Dabei wird uns dann leider eine kleine Sandbank zum Verhängnis. In voller Fahrt brettern wir nahezu alle gemeinsam drauf und nicht alle Ruderanlagen verzeihen diese Unachtsamkeit. So bleibt uns nichts anderes übrig als eine kurze Pause einzulegen und die Schäden zu reparieren. Zum Glück lässt sich alles wieder ausreichend gerade biegen und wo das nicht reicht, sorgt Dyneema für die notwendige Fixierung. Somit etwas angeschlagen geht es dann sicherheitshalber zurück in den Hafen. Spätestens beim abendlichen Regattaball ist dann aber der Frust über die Schäden des Nachmittags verflogen. Wie hieß es bei der Begrüßung – Seit 258 Jahren spielen hier jedes Jahr die Tramps! Warum? Wer das wissen will, der muss wohl selbst zur 259’ten Auflage kommen ;o)
Wir sind in jedem Fall wieder dabei – Also bis zum nächsten Jahr!
Andreas
GER-4027