Havelklassik Berlin 2022: 20-iger Crew vom SVPA mit 3. Platz
Zum 25.Mal wurde die Langstreckenregatta Havelklassik vom Akademischen Segelverein in Spandau- Pichelsdorf ausgerichtet. Startberechtigt sind nur Yachten (Kielkreuzer, Jollenkreuzer und Jollen), die älter als 50 Jahre sind, also in diesem Jahr Baujahr 1972 und älter.
Zwei 20-iger Jollenkreuzer vom SVPA machten sich am 25. Juni 2022 schon früh auf den Weg zur Jubiläumsregatta, um rechtzeitig zum geplanten Start um 10.30 Uhr an der Scharfen Lanke einzutreffen:
R 876 mit Marc Rabien, Jörn Puschendorf, Hans-Peter Jakubowski
R 383 mit Wolfgang Schreck, Holger Schreck und Jürgen Bruder
Leider behielt die Vorhersage recht, es war zur Startzeit totale Flaute, Startverschiebung auf unbestimmte Zeit. Gegen 11.30 Uhr kam dann eine Brise um 2 Bft auf und das Starterfeld umkreiste nervös das Startschiff, wann denn endlich der Antwortwimpel eingeholt wird. 63 Yachten fanden sich an der weit über die Havel gelegten Startlinie ein, ca. die Hälfte davon Kielschiffe, insbesondere herrlich anzusehende Meter-Yachten. Eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahl zum Vorjahr, wo sich insgesamt ca. 40 Yachten beteiligten.
Um 12 Uhr war dann der gemeinsame Start aller Yachten bei leichtem Wind aus Süd, das heißt, mit einer richtigen Kreuz beginnend.
R 383 legte einen Bilderbuchstart unmittelbar an der Lee-Tonne der Linie hin und hatte sofort freien Wind. Ein Großteil des Feldes hatte die Luvseite gewählt, nur wenige konnten sich aus den gegenseitigen Abdeckungen der dort versammelten Yachten schnell lösen. Für R 383 lief es auf der Kreuz bis zum Breitehorn optimal, nur zwei 6m -Yachten und eine Renn-Jolle hatten sich abgesetzt. Bester Jollenkreuzer und viertes Schiff im Feld war der erfreuliche Zwischenstand. Jetzt war auch schon die Wendemarke zu sehen, die bei dem inzwischen weiter abgeflauten Wind erwartungsgemäß nicht an der Glienicker Brücke, sondern schon weit vorher, vor dem Deutsch-Britischen Yachtklub in Kladow, ausgelegt wurde. Mit Platz 5 ging es für R 383 um die Tonne. Der Crew war klar, dass jetzt Geduld gefragt war, um ohne Spinnaker bei nur noch ganz schwachem Wind gegenüber den Yachten mit Spinnaker auf den gut 7 km zurück bis ins Ziel bestehen zu können. Fünf „Überholer“, alle Yachten mit Spinnaker, waren trotz anstrengendem Genua-Haltens beim Schmetterling-Segeln und Trimmoptimierung nicht zu vermeiden. Nach knapp 3 ½ h überquerte R 383 als Dritter von 21 Jollenkreuzern und 10. Schiff insgesamt die Ziellinie. Diese Platzierungen erwiesen sich dann auch nach berechneter Zeit als identisch.
Da der Wind immer weiter abflaute und z.T. völlig einschlief, hatten 24 Yachten aufgegeben. Den größten Beifall beim Zieldurchgang und auch bei der Siegerehrung erhielt die Besatzung des letzten Bootes, einer kleinen, knuffigen Jolle, die sich nach ca. 6 ½ h durchs Ziel kämpfte. Ausgezeichnet wurden auf der Siegerehrung auch die Besatzungen der - von Teilnehmern gewählten - schönsten Yacht, der ältesten Yacht (Baujahr 1923) sowie die Besatzungen mit dem weitesten Anfahrtsweg (Sydney) und mit dem weitesten Heimathafen der Yacht (Dortmund). Die Gastgeber des ASV hatten sich wieder viel Mühe für die Veranstaltung gegeben, Musik, ein zünftiges Abendessen und Freibier rundeten die Jubiläumsregatta ab.
Wie im Vorjahr hatte wieder ein Boot aus dem SVPA eine Podiumsplatzierung auf der Berliner Havel-Klassik erreicht und damit eine gute Visitenkarte für unseren Verein abgegeben.
Jürgen Bruder